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Aigerim Rachimow: Kommunikatorin, Karrierefrau, Küstenkind

Die Rostocker Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeits- und Medizinrecht im Portrait

Aigerim Rachimow: Kommunikatorin, Karrierefrau, Küstenkind
Aktuelles
28.07.2025 — zuletzt aktualisiert: 30.07.2025 — Lesezeit: 10 Minuten

Aigerim Rachimow: Kommunikatorin, Karrierefrau, Küstenkind

Die Rostocker Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeits- und Medizinrecht im Portrait

ETL-Rechtsanwältin Aigerim Rachimow, LL.M. ist heute als Expertin und Kommunikatorin eines der bekanntesten Gesichter der ETL-Gruppe und hat sich weit über ihr Berufsfeld hinaus einen Namen gemacht: als leidenschaftliche Kämpferin für die Belange der ETL-Mandanten, als Vermittlerin und Übersetzerin, die ihrem Publikum komplexe rechtliche Themen greifbar und verständlich erläutern kann und als rhetorisch versierte Podcasterin. Die Rostockerin vereint Leidenschaft für ihren Beruf mit Gradlinigkeit und Biss – Eigenschaften, ohne die eine erfolgreiche Anwaltskarriere nicht denkbar wäre.

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„Ich liebe meinen Beruf. Ich wollte immer Anwältin sein! Denn vor Gericht geht es um weit mehr als rechtliche Ansprüche – es geht um Wertschätzung, Fairness und Gerechtigkeit! Dafür kämpfe ich.“ Aigerim Rachimow, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizinrecht und Arbeitsrecht bei den ETL Rechtsanwälten in Rostock, lebt ihren Traum. Zum großen Glück derjenigen, die mit ihr zusammenarbeiten: „Ich habe in meinem Leben nur wenige Menschen getroffen, die ihren Beruf mit einer solch außergewöhnlichen Leidenschaft und Hingabe ausüben wie Sie“, dankte ihr ein Mandant kürzlich. Feedback, dass Aigerim Rachimow viel bedeutet, beweist es doch die Richtigkeit des von ihr eingeschlagenen Weges, der früh beginnt.

Mit zwölf Jahren beschließt die Tochter einer promovierten Chemikerin und eines promovierten Mathematikers, nach dem Abitur Jura zu studieren. Sechs Jahre später beginnt sie ihr Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Rostock, Turku und Åbo Akademi in Finnland. Mit zwanzig fängt sie an, in einer Kanzlei zu arbeiten. „Ich war immer schon eher Praktikerin. Learning by Doing statt grauer Theorie“, erklärt die Deutsche mit kasachischen Wurzeln. Mit 23 erlangt sie ihr Erstes Staatsexamen, zwei Jahre später das Zweite. Seitdem arbeitet Aigerim Rachimow als Volljuristin in Rostock. Mit 28 macht sie sich selbstständig, mit 38 wird sie Partnerin bei den ETL Rechtsanwälten – und zählt damit zu den jüngsten Partnern in der Kanzleihistorie. Aigerim Rachimow ist eine der wenigen Frauen, die es in einer nach wie vor männerdominierten und herausfordernden Branche geschafft hat, sich zu behaupten. Denn der Anwaltsberuf hat ein massives Attraktivitätsproblem!

Durchhaltevermögen

Der Ausbildungsweg zum Rechtsanwaltsberuf ist steinig und schwer. Wenige bringen das nötige Durchhaltevermögen mit. Aigerim Rachimow wurde es von ihren Eltern in die Wiege gelegt. „Wenn ich ein Ziel habe, verfolge ich es, bis ich es erreicht habe. Denn nichts ist schlimmer, als hinterher einer verpassten Gelegenheit nachzutrauern. So habe ich es von frühauf gelernt“, betont die Rechtsanwältin. Also zieht sie durch, wird zuerst Fachanwältin für Medizin-, wenig später für Arbeitsrecht. 2008 wagt sie den Sprung in die Selbstständigkeit. „Ich habe schon in jungen Jahren sehr viel Berufs- und damit auch Lebenserfahrung sammeln können. Vielleicht bin ich deshalb heute so eine ‚alte‘ Seele, die die Vorteile und Sicherheit des ETL-Netzwerks sehr schätzt“, lacht

Aigerim Rachimows Spezialisierung auf das Medizin- und Arbeitsrecht ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer konsequenten beruflichen Entwicklung. Wo Recht auf Realität trifft, beginnt für sie die eigentliche Herausforderung. Beide Rechtsgebiete ergänzen sich ideal und sind in ihrer täglichen Praxis eng mit dem Vertrags- und Gesellschaftsrecht verknüpft. „Besonders reizvoll finde ich die Entwicklung vieler Mandanten vom angestellten Arzt zum selbstständigen Unternehmer. Das ist ein Prozess, der komplexe rechtliche Strukturen erfordert“, so Rachimow. Das Arbeitsrecht spiele hierbei eine zentrale Rolle, da es die Grundlage für moderne, faire und rechtssichere Arbeitsverhältnisse schaffe. „Es fordert kreative Lösungen in oft konfliktreichen Situationen und bleibt durch gesellschaftliche Veränderungen ständig in Bewegung“, sagt Rachimow.

Als Frau in einer Männerdomäne

Aigerim Rachimow, freundlich lächelnd im Business-Outfit mit verschränkten Armen, steht in einem modernen, lichtdurchfluteten Bürogebäude.

Die Nachwuchssorgen ihres Berufsstandes und die geringe Zahl an Frauen in Führungspositionen überraschen Aigerim Rachimow nicht. Denn obwohl Frauen heute zwei Drittel der Jurastudierenden ausmachen, stellen sie nur 36 Prozent der Rechtsanwälte. „Früher war der Beruf auf Männer zugeschnitten, die sich nicht um Haushalt oder Kinder kümmern mussten“, sagt Oliver Islam, Vorstandsmitglied des Deutschen Anwaltvereins, gegenüber der ZEIT. Die selbstständige Rechtsanwältin Rachimow wird mit dieser Herausforderung 2015 konfrontiert, als ihr Sohn auf die Welt kommt. Elternzeit? Fehlanzeige! „Zwei Wochen nach der Geburt musste ich mein Kind mit in die Kanzlei nehmen. Während der Arbeitszeit haben meine damals 85-jährige Großmutter und meine Mutter das Baby im Schichtsystem betreut. Wenn das nicht ging, musste ich eben mit Kind und Babysitter bei Gerichtsterminen aufkreuzen.“ Mit acht Monaten ist der Junior zum ersten Mal vor dem Bundesarbeitsgericht und erlebt die Mutter bei der Arbeit. „Ohne die sensationelle Unterstützung meiner Familie, aber auch meiner fantastischen Mitarbeiter, wäre diese Zeit nicht zu stemmen gewesen“, konstatiert Rachimow. Seit vielen Jahren bringt sich Aigerim Rachimow aktiv in die Women Networking Lounge (WNL) ein – ein Engagement, das unmittelbar aus ihrer beruflichen Praxis erwachsen ist. Schon früh begleitet sie insbesondere Heilberuflerinnen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit und damit in die unternehmerische Verantwortung. „Gerade in diesen Situationen wird deutlich, wie viele Hürden Frauen noch immer überwinden müssen – juristisch, wirtschaftlich, aber auch ganz persönlich“, sagt sie.  Deshalb ist es Rachimow ein echtes Anliegen, junge Frauen in Führungspositionen zu bestärken und sie zu ermutigen, selbstbewusst Entscheidungen zu treffen, Freiräume zu nutzen und sich nicht von überholten Rollenvorstellungen einengen zu lassen.  Aigerim Rachimow hält die Unterstützung und den gezielten Austausch von Frauen für unverzichtbar. Sie ist sicher: Netzwerke wie die WNL bieten dafür die ideale Plattform – als Ort für Inspiration, Unterstützung und gegenseitiges Empowerment.

Von der Selbstständigkeit in die Freiheit

Das Jahr 2018 entpuppt sich als Glücksfall – denn ETL klopft an! Beziehungsweise ein Headhunter, der Aigerim Rachimow die ETL-Gruppe schmackhaft machen möchte. Zunächst zögert die Rostockerin, doch dann erkennt sie die Vorteile und Chancen dieses Angebots. „Ich bin in Rostock seit jeher sehr gut vernetzt, aber meine Mandanten sitzen überall in Deutschland. Da bietet das deutschlandweite Netzwerk der ETL-Gruppe einen unfassbaren Mehrwert. ETL bietet mir eine Partnerschaft auf Augenhöhe, bei der ich jederzeit auf die branchen- und fachübergreifende Expertise der Gruppe zurückgreifen kann“, so Aigerim Rachimow. Endgültig überzeugt ist die Rechtsanwältin durch die Begegnung mit ihren jetzigen Kanzleipartnern Steffen Pasler und Raik Pentzek. Seitdem führt das Trio erfolgreich die Rostocker Niederlassung der ETL Rechtsanwälte.

Die Entscheidung für ETL ist keine gegen die Selbstständigkeit. Im Gegenteil: Aigerim Rachimow gewinnt mit dem Deal Freiheit, wie sie sagt. Die Freiheit, ihre einst aufgegebene Elternzeit nachzuholen. „Eine der wichtigsten Vereinbarungen bei den Verhandlungen mit ETL war, dass mir zugesichert wurde, Auszeiten nehmen zu können. Von dieser Möglichkeit habe ich Anfang dieses Jahres Gebrauch gemacht und bin mit meinem Sohn sechs Wochen nach Neuseeland, Singapur und auf die Fidschi-Inseln geflogen. Als Einzelkämpferin, ohne die Unterstützung meiner tollen Kollegen und die Sicherheit, die einem die ETL-Gruppe im Rücken vermittelt, wäre das nicht möglich gewesen. Für diese Freiheit bin ich dankbar“, betont Rachimow.

Anwältin mit Biss

Als ETL-Rechtsanwältin bearbeitet Aigerim Rachimow die Fachgebiete Medizinrecht, Arbeitsrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Vertragsrecht und Wirtschaftsrecht, aber auch Nachfolgeberatung. Ihre Mandanten bestehen zu 90 Prozent aus Unternehmern, hinzu kommen Privatpersonen, ob Arbeitnehmer oder Betriebsräte. Wenngleich Rachimow regelmäßig vor den Gerichten der Republik steht, nimmt die außergerichtliche Rechtsberatung einen großen Teil ihrer Zeit in Anspruch. „Ich bin meist der Telefonjoker“, scherzt die Rostockerin. Insbesondere bei arbeitsrechtlichen Themen ist die ETL-Expertin gefragt. „Meine Spezialfelder liegen mittlerweile im Bereich ‚Low Performer‘, ‚Dauerkranke‘, Streitereien mit Betriebsräten, Tarifverträge und branchentypische Spezialregelungen, etwa 12-24 Stunden-Dienste“, führt sie aus.

Insbesondere bei arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern erkennt sie einen Trend hin zu härteren gerichtlichen Auseinandersetzungen. „Wenn ich für meine Mandanten das Beste herausholen möchte, muss ich als Anwältin Konfliktfähigkeit mitbringen, durchsetzungsstark auftreten und leidenschaftlich argumentieren können“, skizziert Rachimow die aus ihrer Sicht zentralen Eigenschaften eines guten Anwalts. „Mir wird ab und zu nachgesagt, ich sei bissig“, lacht die ETL-Expertin. „Aber vielen meiner Mandanten kommt es tatsächlich auf diesen Biss an! Wenn man die Interessen seiner Mandanten leidenschaftlich vertritt, und das tue ich, muss man hartnäckig streiten, muss man bissig sein. Ich würde mich als engagierte Verfechterin beschreiben, zielstrebig, lösungsorientiert und immer menschlich.“ Solange die Rechtsprechung durch Menschen, nicht Maschinen, erfolge, liege im persönlichen Auftreten der Schlüssel zum Erfolg. „Meine Aufgabe ist es, Sachverhalte vor Gericht darzustellen. Dabei kommt Leidenschaft vor rhetorischem Talent. Wenn ich den Richter mit meinem Auftreten, meinem Know-how und meiner Menschenkenntnis überzeuge, werde ich für meine Mandanten Erfolge erzielen“, lautet die Überzeugung der Rechtsanwältin.

Durchatmen, weitermachen

Aigerim Rachimows Terminkalender ist randvoll – der Beruf fordert seinen Tribut und bedient sich großzügig an der Lebenszeit der Rostockerin. „Unter der Woche ertappe ich mich häufig dabei, ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Sohn zu haben. Umso dankbarer bin ich meinen Kollegen, die auf mich achten und mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, mir Auszeiten für mich und meine Familie zu nehmen.“ Dafür ist ihre Heimat wie geschaffen. „Ich liebe den Norden, ich möchte immer hier leben“, schwärmt sie. Zum Entspannen trifft man die ETL-Expertin in der Natur, am Meer. „Auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, in Warnemünde, Graal-Müritz – hier kann ich den Kopf ausschalten, mit meinem Kind am Strand Muscheln und Fossilien sammeln oder einen Krimi nach dem anderen lesen.“

Neue Herausforderungen

Seit Jahresbeginn 2025 ist die ETL-Rechtsanwältin Co-Host des ETL-Podcasts „Immer wieder Steuern – zu Recht?! Dabei beleuchtet sie zusammen mit Rechtsanwalt und Steuerberater Dietrich Loll, LL. M., Geschäftsführer von ETL SteuerRecht, regelmäßig kuriose Themen und Events aus der speziellen Sicht von Steuer-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht. Fachlich präzise, aber doch ganz anders. Weder Bernd Stromberg noch die Stars aus dem Dschungelcamp sind vor ihnen sicher. Das Agieren vor Kameras und Mikrophonen ist für Rachimow Neuland. Begonnen hat sie damit während der Corona-Pandemie, als sie gemeinsam mit ETL ADHOGA-Leiter Erich Nagl Gastronomen und Hoteliers in Webinaren über ihre Rechte und Pflichten in der Ausnahmesituation aufklärt. Komplexe Sachverhalte herunterbrechen, dolmetschen und unterhaltsam aufbereiten ist seitdem zu einer weiteren Leidenschaft der Rostockerin geworden. „Dank meiner beruflichen Laufbahn lernte ich frühzeitig und schnell, vor Publikum – sei es sichtbar oder nicht – zu agieren, frei vorzutragen, Sachverhalte spannend und emotional darzustellen.“ Fähigkeiten, die ihr zugutekommen, denn bei „Immer wieder Steuern – zu Recht“ ist nichts gescriptet, entsteht der Großteil der Inhalte spontan. Für Aigerim Rachimow ist das nur folgerichtig: „Es geht ja bei unseren ETL-Formaten, seien es Podcasts oder Webinare, nicht darum, ein Publikum zu belehren, sondern Fachwissen zu verbreiten, die Leute abzuholen und den Zugang zu komplexen rechtlichen Fragestellungen zu erleichtern.“

Vor kurzem hat Aigerim Rachimow auch noch den Masterstudiengang Handels- und Gesellschaftsrecht an der OTH Amberg-Weiden mit der Note 1,7 abgeschlossen. Neue Projekte, das ist sicher, werden folgen. Denn wer diesen anspruchsvollen Beruf zwanzig Jahre lang ausübt, ohne einen Funken der Leidenschaft für diese Tätigkeit verloren zu haben, der ist aus besonderem Holz geschnitzt.

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