Kreislaufwirtschaft als Erfolgsmodell
Wie die Brüning Group nachhaltiges Wachstum schafft
Wer durch die lichtdurchfluteten Büros der Brüning Group geht und die Treppe zum „Campus“ hinaufsteigt, merkt schnell: Das hier ist kein gewöhnlicher Meetingraum. Der mehrstöckige Raum erinnert an einen Hörsaal. Reihen aus hellem Holz ziehen den Blick zur Wand, auf die ein Beamer Bilder aus dem Brüning-Alltag wirft: Baumstämme, LKW-Ladungen, Berge aus Rindenmulch, das Bürogebäude in der Bremer Überseestadt. Ein Ort, an dem Gegenwart und Zukunft aufeinandertreffen.

Hier steht Florentin Morick, Nachhaltigkeitsmanager, Anfang 30, geboren in Fischerhude – genau dort, wo 1992 Arnd Brüning eine kleine Gärtnerei gründete. Was damals mit Kompost, Holz und Pflanzen begann, ist heute eine internationale Gruppe für Biomasse, Substrate, Recycling und Entsorgung. „Ich wollte meine Heimat und meinen Beruf verbinden“, sagt Morick. „Hier kann ich das.“
Morick ist seit eineinhalb Jahren für Nachhaltigkeit und den Nachhaltigkeitsbericht verantwortlich. Die Leidenschaft zur Natur wurde ihm in die Wiege gelegt. Die betriebswirtschaftliche Nüchternheit lernte er in der Unternehmensberatung. „Die Erde wird den Klimawandel überstehen“, sagt er. „Wir nicht unbedingt. Die Frage ist: Was tun wir heute, damit wir morgen noch gut leben?“
Kreislaufwirtschaft in der DNA: Wettbewerbsvorteil Wiederverwertung
„Welchen Beitrag unser Geschäftsmodell für die Nachhaltigkeitsziele Deutschlands leistet, ist vielen Kollegen kaum noch bewusst, denke ich“, lacht Florentin Morick, und holt aus: „Um unser Unternehmen herum ist beispielsweise der gesamte Stoffkreislauf von Holz zu beobachten.
- Bäume werden gepflanzt
- Rundholz geht in die Sägewerke
- Sägenebenprodukte wandern weiter in die Spanplattenindustrie
- Deren Reste gehen ins Recycling
- Von dort zurück in die stoffliche oder thermische Verwertung, wo aus Abfall neue Produkte oder Energie werden.
„Wir nutzen den Rohstoff Holz über mehrere Lebenszyklen. Kaskaden nennt man das“, sagt er. Und wer ihm zuhört, versteht plötzlich, dass Kreislaufwirtschaft kein abstrakter Begriff ist. Sondern schlicht: ein sinnvolles System.
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Wie aus Reststoffen Wert entsteht – das Brüning-Prinzip
Durch die Glastür kommt Hendrik Bauer hinzu, verantwortlich für Nachhaltigkeit und Lieferkettenzertifizierung. „Wir übersetzen Regularien in Praxis“, sagt er und zeigt auf die Zertifikatswand: ISO 14001, ISO 9001, FSC, PEFC, SURE. „Das hier ist kein Schmuck“, lacht Bauer. „Das ist unser Werkzeugkasten. Zertifikate sorgen dafür, dass Herkunft, Transport und Qualität stimmen. Sie machen Kreislaufwirtschaft verlässlich.“
COO Matthias Warnke formuliert es später so: „Unsere Kunden stellen immer höhere Anforderungen. Zertifikate helfen uns, ihnen zu beweisen, dass sie sich auf unsere Produkte verlassen können.“ Wettbewerbsvorteil, schwarz auf weiß.
Warum der Mittelstand keine Angst vor Kreislaufwirtschaft haben sollte
„Viele Mittelständler erschrecken, wenn sie Abkürzungen hören“, sagt Hendrik Bauer. „RED III, SURE, CSRD … viele Auflagen und Regeln, viel Papier.“ Morick ergänzt: „Aber wer sich hineinwühlt, merkt: Diese Regeln schaffen Klarheit.“ Dann, fast nebenbei: „Nicht die Regeln sind das Problem. Sondern die Angst davor.“

Hendrik Bauer und Florentin Morick wissen, wovon sie sprechen. Die Brüning Group wäre per EU-Omnibusverordnung inzwischen sogar von der Berichtspflicht befreit. Doch die beiden Nachhaltigkeitsexperten erstellen den Nachhaltigkeitsbericht trotzdem – freiwillig. „Weil er uns hilft, Prozesse zu verbessern, Stoffströme transparenter zu machen und Märkte zu erschließen, die ohne Zertifikate nicht zugänglich wären.“
Eine Etage höher im Besprechungsraum liegt der Entwurf des Nachhaltigkeitsberichts. Durch die großen Fenster sieht man die Kräne an der Weser. „Wir denken langfristig“, betont Florentin Morick. „Nicht für zwei Jahre. Für zehn oder zwanzig.“ Bauer tippt auf ein Diagramm an der Wand: „Kreislaufwirtschaft wird wichtiger. Biomasse, Substrate, Torfersatz – das sind nicht nur ökologische Antworten. Das sind wachsende Märkte.“
Die Zahlen geben ihnen recht: Laut dem Statusbericht der deutschen Kreislaufwirtschaft 2024 arbeiten 315.000 Beschäftigte in Unternehmen, die das Konzept anwenden, und erwirtschaften jährlich 105 Mrd. Euro Umsatz. Und eine DIHK-Umfrage von 2024 zeigt: 54 Prozent der Unternehmen sehen die Entwicklung zur zirkulären Wirtschaft als Chance.
Zahlen, die nicht lügen.
Ökonomisch und ökologisch wachsen
Wachsen, indem man mit dem arbeitet, was andere wegwerfen: Die Brüning Group macht vor, wie robust ein solches Modell sein kann. Es besteht aus Stoffströmen, Logistik, Qualitätskontrolle und Zertifikaten – und aus Menschen, die Regeln nicht als Bedrohung betrachten, sondern als Werkzeug.
Wer den Campus der Brüning Group besucht, lernt eine einfache Wahrheit: Nachhaltigkeit ist nicht das Ende von Freiheit und Wirtschaftlichkeit. Sie ist deren Update.
Und eines, das sich lohnt.




