Veränderung mit Vertrauen
ETL Bremerhaven begleitet Berger Touristik auf Wachstumskurs
Wie gelingt es kleinen und mittelständischen Unternehmen, sich nach externen Herausforderungen neu aufzustellen und gleichzeitig zukunftssicher zu bleiben? Berger Touristik aus Cuxhaven entschied sich vor einem Jahr für die externe Beratung und Begleitung von ETL Unternehmensberatung Bremerhaven GmbH. Geschäftsführerin Verena Berger berichtet im Gespräch mit ETL-Unternehmensberater Stefan Nickel über Mut, Vertrauen und die Chancen nachhaltiger Unternehmensberatung im Mittelstand.
Verena, wie hat sich Ihre Zusammenarbeit mit Herrn Nickel ergeben – und warum war hierfür der Zeitpunkt richtig gewählt?
Verena Berger (VB): Unser Unternehmen befand sich im vergangenen Jahr an einem Scheideweg. Wir mussten wissen, wohin wir uns zukünftig mit Berger Touristik entwickeln können, und brauchten unbedingt eine unabhängige dritte Meinung. Dafür wurde uns genau zur rechten Zeit die ETL-Gruppe empfohlen.
Was hat Sie an Herrn Nickel von der ETL Unternehmensberatung Bremerhaven überzeugt?
VB: Es ist nun einmal so, dass man sich in einer solchen Partnerschaft einen Vertrauensvorschuss schenkt, denn wir gestatten Herrn Nickel einen intimen Einblick in die innersten Teilbereiche unseres Unternehmens. Und damit meine ich weit mehr als unsere Geschäftsbilanzen: Man lässt ja die Hosen runter, auf gut Deutsch gesagt (lacht). Der Unternehmensberater muss, um mit uns bestmöglich zusammenzuarbeiten, die Grundidee unseres Familienunternehmens kennen: unsere Geschichte, unsere Genese, unsere Überzeugungen und unsere Schwachstellen. Dafür muss die Chemie stimmen, das Vertrauen da sein und beide Seiten müssen „auf einer Wellenlänge surfen“. Dieses Gefühl hat sich gleich beim ersten Gespräch mit Herrn Nickel eingestellt. Seitdem arbeiten wir mit der ETL-Gruppe gut und gerne zusammen und sind heilfroh über diese Partnerschaft.
Stefan Nickel (SN): Während meiner ersten Gespräche mit Verena und Elmar Berger einigten wir uns schnell darauf, uns erst einmal auf Stabilität, Controlling und wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu konzentrieren. Im Fokus der Beratung stand zunächst, Stabilität und Transparenz im Controlling zu schaffen. Erst darauf aufbauend rückte das Thema Wachstum wieder stärker in den Blick. Gleichzeitig müssen wir den sich verändernden Gästeerwartungen Rechnung tragen und Trends im Tourismus antizipieren. Das heißt nicht, dass wir das Ziel der Expansion aus den Augen verlieren. Wir behalten das Wachstum im Blick. Aber wir gehen Schritt für Schritt voran.
Mut zur Beratung: Warum externe Expertise nachhaltigen Erfolg bedeutet
Verena, kostet es Mut, externe Beratung in Anspruch zu nehmen? Manche mögen darin ein Eingeständnis vermuten, dass es ohne nicht läuft.
VB: Sicherlich ja, aber viele übersehen auch, welche enormen Kraftanstrengungen die sich dynamisch verändernden Marktbedingungen in der Tourismusbranche erfordern. Die vergangenen Jahre haben das Verhalten der Gäste und die Erwartungen an Reiseangebote spürbar verändert – unabhängig von der Pandemie. Gesellschaftliche Trends wie Nachhaltigkeit, flexible Arbeitsformen und veränderte Werte beeinflussen das Buchungsverhalten heute stärker als je zuvor.
SN: Diese Entwicklungen erfordern Anpassungsfähigkeit – genau hier unterstützt ETL Unternehmensberatung aus Bremerhaven die familiengeführten Betriebe mit individueller Beratung.
Herr Nickel, wenn Sie auf Berger Touristik schauen: Wo setzen Sie in Ihrer Beratung die größten Hebel an?
SN: Wir haben uns zuerst angeschaut, welche Trends es im Tourismusbereich gibt und was davon nicht nur gut zu Berger Touristik als Familienunternehmen passt, sondern auch mit den Standortbedingungen der Nordsee-Stadt Cuxhaven als aufstrebendem Wirtschaftsstandort harmoniert. Daraus gilt es nun konkrete Handlungsoptionen abzuleiten und im richtigen Tempo in die Tat umzusetzen.
VB: Für uns lautet die Schlüsselfrage: Wo entwickelt sich das Unternehmen hin und wie können wir uns jetzt aufstellen, um für die Tourismusbranche der Zukunft bestmöglich gerüstet zu sein? Deshalb erscheint es Elmar und mir in dieser Phase von Berger Touristik als dringend geboten, auf die externe Expertise der ETL Unternehmensberatung zu setzen.
Verena, wodurch unterscheidet sich Berger Touristik von privaten Anbietern oder großen Plattformen?
VB: Durch Service! Wir möchten alle „lästigen“ Arbeiten automatisieren, damit unsere Mitarbeiter Zeit für die Gästebetreuung gewinnen. Diese Zeit für den Gast ist mittlerweile Luxus geworden. Oftmals ist dieser nämlich nur noch eine Kennzahl: Er reist an, checkt ein, macht Urlaub und fährt ab, ohne auch nur einmal in unmittelbaren Kontakt mit seinem Gastgeber gekommen zu sein. Dadurch, davon bin ich zutiefst überzeugt, geht das Authentische, das Besondere, das Persönliche verloren. Denn wir bei Berger Touristik sehen uns ja nicht nur als Gastgeber. Wir sind hier in Cuxhaven tief verwurzelt. Wir kennen die Stadt und ihre Umgebung, ihre Menschen, ihre Geschichte, ihre Besonderheiten. Indem wir uns die Zeit nehmen, all das dem Gast näher zu bringen, schaffen wir ein intensives und unvergleichliches Urlaubserlebnis!
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil: Vom Schlagwort zum Motor der Innovation
Das Thema Nachhaltigkeit hat, so scheint es, etwas vom Hype vergangener Jahre verloren. Ist das unternehmerische Engagement für Umwelt und Klima noch ein Wettbewerbsvorteil, oder Hemmschuh des wirtschaftlichen Erfolges?
SN: Meiner Meinung nach fasst die Gesellschaft den Nachhaltigkeitsbegriff zu eng, wenn sie ihn strikt auf Klima- und Umweltschutz reduziert. Eine stärkere Verankerung der ökonomischen Rahmenbedingungen in den Diskurs wäre wünschenswert. Ein nachhaltiges Unternehmen umfasst so viel mehr als den Zugriff auf erneuerbare Energien zu beschränken. Nachhaltigkeit ist kein Nischenthema mehr, sondern Ausdruck unternehmerischer Verantwortung – ökonomisch wie ökologisch. Im Tourismus-Bereich kommt es eben auch darauf an, wie man mit seinen Gästen, Mitarbeitern und Geschäftspartnern umgeht. Da drängt sich der früher noch geläufigere Begriff des ehrbaren Kaufmanns auf. Nachhaltig ist, wer gewisse Werte ganzheitlich lebt und sein wirtschaftliches Handeln danach ausrichtet. Ich bin davon überzeugt: der ehrbare Kaufmann wird auch nachhaltig erfolgreich sein!
VB: Vor circa fünf bis sechs Jahren war zum Beispiel eine Spülmaschine in der Ferienwohnung optional. Mittlerweile gehört die zum Standard. Und so ist es mit der Nachhaltigkeit auch. Die Gäste erwarten von einem Unternehmen glaubwürdige und messbare Leistungen zur Reduzierung des eigenen ökologischen Fußabdruckes. Für uns ist das leicht, diesen Erwartungen gerecht zu werden! Und das liegt an der Digitalisierung. Sobald ich diese in einem Unternehmen in den wichtigsten Kernbereichen etabliert habe, bin ich automatisch nachhaltiger. Ich verbrauche weniger Papier, ich verbrauche weniger Energie, Chemikalien und unnötige Ressourcen. Unserer Erfahrung nach ist Nachhaltigkeit also ein entscheidender Wettbewerbsvorteil! Das können wir auch gut belegen: Wir haben pro Jahr 4,5 Millionen Übernachtungen. Wie viel Papier wir allein durch die digitale Gästekarte einsparen, kann sich jeder leicht ausrechnen.
SN: Verena, Ihr seht Nachhaltigkeit auch nicht als „lästige Pflicht“ an. Ihr habt schon vor Jahren damit begonnen, Vorteile aus Nachhaltigkeitsinitiativen zu ziehen, sofern sie zu Berger Touristik passen. Das unterscheidet euch von anderen Unternehmen, die mit „Nachhaltigkeit“ vor allem bürokratische Pflichten und ökonomische Hürden verbinden. Das ist nachvollziehbar. Der Schlüssel liegt meines Erachtens in der Umsetzung der richtigen Maßnahme zum richtigen Zeitpunkt: Welche Maßnahme passt wann zum besten Unternehmen? Dann verliert der Begriff der Nachhaltigkeit seinen Schrecken.
Partnerschaft auf Augenhöhe: Zwischen Zahlen, Lob und kreativen Ideen
Jetzt mal eine persönliche Frage: Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen Ihnen – eher nüchterne Zahlenrunden oder auch mal kreativer Austausch?
VB: Wir arbeiten seit Monaten höchst intensiv zusammen und investieren sehr viel Zeit in diese Partnerschaft, weil wir absolut davon überzeugt sind, gemeinsam entscheidend voranzukommen. Das ist auch eine Philosophie von uns: Wir holen uns regelmäßig den externen Blick auf unser Unternehmen. Um an Stellschrauben zur Optimierung zu drehen, aber eben auch, um einfach mal zu hören, was richtig gut bei uns läuft. Denn da mache ich gar kein Geheimnis daraus: Herr Nickels Lob unseres Mitarbeiterkonzeptes und unserer Digitalisierungsfortschritte tut extrem gut. Das brauchen wir auch, um unseren Mitarbeitern regelmäßig ehrlich sagen zu können, dass wir alle gemeinsam auf dem richtigen Kurs sind!
Welchen Rat geben Sie anderen mittelständischen Familienbetrieben, die über externe Unternehmensberatung nachdenken?
VB: Unbedingt machen! In der Regel sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) ja sehr an die Familie gebunden. Will heißen: An jeder einzelnen Stelle in einem KMU hängen nicht nur einzelne Existenzen, sondern ganze Familien. Bis in die Geschäftsführerebene. Eines der ersten Dinge, die Elmar und ich lernen mussten, als wir das Abenteuer Berger Touristik begannen, war die Verbindung von Privatleben/Ehe und Beruf. Wir haben uns 2012 einen Unternehmensberater geholt, um diese eine Frage zu klären, denn sie ist zentral für Wohl und Wehe der beruflichen und privaten Zukunft. Unternehmen mit ähnlichem Background kann ich daher nur empfehlen, diese externe Perspektive zu suchen. Bestenfalls kennt der Berater dann noch die Branche und die Region so gut, wie Herr Nickel. Dann ist das die halbe Miete!
SN: Wir bei der ETL Unternehmensberatung Bremerhaven GmbH sehen es so: Wir arbeiten nicht für ein Unternehmen, sondern mit einem Unternehmen. Ob anlassbezogen oder dauerhaft. Nicht wir als Berater wollen glänzen – unser Mandant soll glänzen! Wir sind dafür da, gemeinsam das Mögliche zu evaluieren, um die Visionen des Unternehmers bestmöglich umzusetzen und bei den Partnern wie Banken zu unterstützen.
Was muss passieren, damit der Standort Cuxhaven/Nordsee ein attraktives Reiseziel bleibt?
SN: Ein Schlüsselthema im Elbe-Weser-Dreieck ist der Gleisausbau und der Ausbau der Küstenautobahn. Da ist die Politik gefordert. Wir benötigen die Infrastruktur, um weiter erfolgreich wirtschaften zu können. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Innovations- und Experimentierfreudigkeit. Wo, wenn nicht in einer kleinen Stadt wie Cuxhaven, kann es gelingen, über kurze Wege bei den Entscheidern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, neue Wege zum Erfolg auszuprobieren: ob im Tourismus oder in der Innenstadt-Entwicklung. Das Glück ist mit den Tüchtigen! Und zu guter Letzt: positive Momente feiern! Aufbruchstimmung erzeugen und nach außen kommunizieren.
VB: Gerade beim letzten Punkt möchte ich mich ausdrücklich anschließen. Dieses Gefühl, wie toll Cuxhaven ist, sollten wir aber nicht nur den Gästen vermitteln, sondern auch den Cuxhavenern selbst. Wir sind hier in einer sehr lebenswerten Region. Das sollte uns immer bewusst sein. Zum Thema Förderung möchte ich abschließend ein Plädoyer halten: Wir Ferienwohnungsanbieter und -vermittler sind es doch, die die Restaurants voll machen, die die Cafés und Innenstädte füllen. Wir spielen also für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung unserer Region eine entscheidende Rolle. Das wird mir noch zu wenig gewürdigt und gefördert – deutschlandweit.




