Wo Menschen zählen – nicht nur Zahlen
Das Grüne Mandat 2025: Nachhaltige Pflege beginnt beim Team
Wer durch die Flure der Mobilen Haus-Krankenpflege Kröber im sächsischen Zittau geht, sieht und hört etwas, das man in der Pflegebranche nicht überall und immer vorfindet: Lachen und leuchtende Augen.
Es ist nicht leicht in Worte zu fassen, was diesen Ort so besonders macht – aber man spürt es sofort. Es liegt an der Art, wie miteinander gesprochen wird. An den liebevollen Gesten zwischen Mitarbeitenden, Bewohnern, Patienten und Gästen. Und an einer Haltung, die nicht einfach nur irgendwo als Richtlinie aufgeschrieben, sondern überall zu fühlen ist. Eine Haltung, die ihren Ursprung bei einer Frau hat, die das Unternehmen 1998 mit einer klaren Vorstellung gründete: Birgit Kröber. Die gelernte Krankenschwester überrascht mit einer Erkenntnis aus jungen Jahren, über die so manch einer erst kurz vor Renteneintritt nachdenkt: „Ich habe mir schon mit Anfang 20 vorgestellt, wie ich im Alter leben möchte. Und ich wollte etwas schaffen, das nicht nur mich eines Tages gut auffängt, sondern viele andere Menschen auch.“
Nachhaltigkeit beginnt beim Menschen

Was als Einzelunternehmen mit zwei Mitarbeitenden begann, ist heute ein mehrfach ausgezeichnetes Pflegeunternehmen mit über 80 Beschäftigten, mehreren Standorten und einem Netzwerk, das weit über Zittau hinausreicht. Und jetzt unser erstes Grünes Mandat 2025 der ETL-Gruppe ist – eine Auszeichnung für nachhaltiges Unternehmertum, das in diesem Fall ganz besonders die Ressource „Mensch“ in den Mittelpunkt stellt.
Denn Nachhaltigkeit bei Birgit Kröber bedeutet mehr als Umwelt- und Klimaschutz-Engagement. Es bedeutet, Menschen langfristig zu begleiten, sie zu stärken, ihnen zuzuhören. Und allen voran Bedingungen zu schaffen, unter denen sie bleiben möchten. Und zwar nicht, weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Weil sie sich gesehen und ernst genommen fühlen. Das ist die eigentliche Kunst – und die ist hier im Dreiländereck Deutschland- Polen- Tschechien gelebte Praxis
Individuelle Lösungen statt Dienst nach Vorschrift
Stefanie arbeitet erst seit wenigen Monaten bei der Mobilen Hauskrankenpflege-Kröber als Pflegekraft. Fragt man sie, ob sie sich auch in Zukunft hier sieht, kommt nicht nur prompt, sondern auch strahlend die Antwort: „Ganz klares Ja! Ich arbeite hier sehr gerne, weil es familiär ist. Ich darf zum Beispiel später anfangen, weil ich meine Kinder zur Kita bringe. Ich fühle mich ernst genommen. Ich kann hier als alleinerziehende Mama trotzdem einen tollen Job machen, der mir Spaß macht.“ Was sie beschreibt, ist keine Ausnahme – es hat System.
Diese individuelle Anpassung an Lebensrealitäten zieht sich durch alle Teams und macht das Unternehmen zu einem Ort, an dem Lebens- und Arbeitszeit nicht mehr streng getrennt werden müssen.
Wenn Arbeit ins Leben passt
„Wenn Menschen in mehreren Rollen gleichzeitig unterwegs sind, als Mutter, Ehefrau, Freundin, Mitarbeiterin, dann ist es unsere Aufgabe, dass dies alles mit dem Job in Einklang zu bringen ist“, sagt Annett Dunger, stellvertretende Geschäftsführerin bei der Mobilen Haus-Krankenpflege Kröber. Sie selbst begleitet das Unternehmen seit Jahrzehnten und gestaltet gemeinsam mit Birgit Kröber eine Führungskultur, die auf Vertrauen und Offenheit setzt. Ein Beispiel für diese Offenheit ist die Mitarbeiter-App: „Man hat das Unternehmen in der Hosentasche“, sagt Claudia Hesse. Auch sie ist seit 25 Jahren Teil des Führungsteams. Die App bietet alles – von Dienstplänen über Schulungsangebote bis hin zu Gesundheitsimpulsen. Mitarbeitende können sich informieren, vernetzen, austauschen. Das alles immer flexibel und selbstbestimmt. „Das spart Wege, Papier und Zeit, aber vor allem gibt es den Menschen Kontrolle über ihren eigenen Alltag zurück“, erklärt Hesse. Als gelernte Diplomsozialpädagogin weiß sie genau, wie wichtig es ist, den Menschen hinter der Arbeitskraft zu sehen. Und das tut sie – hinsehen.
Sarah ist Pflegekraft im Team, sie nutzt die App täglich. „Ich schau morgens rein, bevor ich losfahre. Man hat alle Infos, ist auf dem Laufenden und kann auch mal ein Lob, eine Info oder einen Tipp im Team-Chat dalassen.“ Was Sarah beschreibt, ist mehr als reine Organisation, es ist Austausch auf Augenhöhe in digitaler Form.
Weiterdenken statt stillstehen

Doch bei Kröber geht es nicht nur um Struktur, auch die persönliche Entwicklung jedes einzelnen, unabhängig von Position, Alter und Erfahrung, steht im Fokus. „Unsere Mitarbeitenden sollen nicht nur funktionieren, sie sollen wachsen dürfen“, so Hesse. Regelmäßige Teamtage, Supervisionen, Coachings und Workshops sorgen dafür, dass Lernen nicht auf Fachthemen beschränkt bleibt. Es ist ein Kreislauf aus Kommunikation, Resilienz und Zusammenarbeit.
Und diese Haltung endet nicht an der eigenen Bürotür. Die drei Frauen aus der Führungsspitze – Birgit Kröber, Annett Dunger und Claudia Hesse – coachen auch andere Pflegeeinrichtungen. Zu gesunder Führung, werteorientierter Personalentwicklung oder Digitalisierung. „Weil wir überzeugt sind, dass Pflege dann stark bleibt, wenn wir unser Wissen teilen“, sagt Dunger. So könne das, was bei der Mobilen Haus-Krankenpflege Kröber funktioniert, zum Impulsgeber für eine ganze Branche werden, hofft das Führungstrio.
Auch der Auswahlprozess neuer Mitarbeitender spiegelt das wider. „Wir machen kein klassisches Vorstellungsgespräch“, sagt Hesse. „Wir laden ein, lassen schnuppern, hören zu. Und entscheiden gemeinsam, ob wir zueinander passen.“ Denn nicht allein der Lebenslauf entscheidet, viel mehr ist es auch hier wieder die Haltung.
Bunt. Laut. Herzlich.
Dass das funktioniert, beweisen die vielen motivierten Mitarbeiter, denen man begegnet. Isabelle ist Auszubildende und Mutter von drei Kindern. Sie bringt es mit einem Strahlen im Gesicht auf den Punkt: „Ich kann Arbeit, Schule und Familie hier wirklich unter einen Hut bringen. Und ich darf bunt sein.“ Ihr Alltag ist nicht immer leicht – aber sie weiß: „Hier darf ich sein, wie ich bin.“ Und Sandra, Betreuungskraft in der Tagespflege, erzählt: „Ich liebe meinen Job, weil ich mich hier entfalten darf. Ich bring Ideen mit und die werden gehört.“ Sie organisiert Spiele, Gedichte, kleine Ausflüge: „Unsere Gäste sind wie Familie und ich darf einfach ich sein.“
All diese Stimmungsbilder entspringen nicht dem Zufall. Sie sind Ausdruck einer Umgebung, in der Arbeit Sinn macht. In der man nicht nur kommt, um zu leisten, sondern um beizutragen.
Coaching statt Kommandos
Führung wird bei der Mobilen Haus-Krankenpflege Kröber nicht als Machtausübung, sondern als Dienstleistung gesehen. „Nur wer sich selbst gut führen kann, kann andere begleiten“, sagt Dunger. Deshalb gibt es auch für Führungskräfte regelmäßig Coachings und Weiterbildungen. Und, ganz wichtig: viel Raum für Gespräche, auch über Unsicherheiten und Zweifel. Denn auch solche Emotionen sind Teil eines jeden Menschen.
Die vielen Auszeichnungen, die Kröber in den letzten Jahren erhalten hat – vom Gesundheitspreis über Arbeitsschutzpreise bis hin zur Berufung ins Corporate Health Committee, sind sichtbarer Ausdruck dieses Engagements. Doch für das Team zählt vor allem eines: dass die Menschen bleiben. Und zwar gerne. „Wir machen das nicht, weil es modern ist, über Menschlichkeit zu reden“, sagt Birgit Kröber. „Wir machen das, weil es der einzige
Weg ist, wie Pflege wirklich gelingen kann.“
Ein weiterer Punkt, der das Unternehmen vorantreibt, ist die Vielfalt der Rollen innerhalb des Teams. Viele Mitarbeitende bringen neben der Pflege auch eigene Talente ein: Sie kochen, singen, musizieren oder gestalten kreative Angebote. Claudia Hesse beschreibt es so: „Wir sehen Menschen ganzheitlich. Und das gilt für Gäste wie für Mitarbeitende.“ Das Ergebnis ist eine Atmosphäre, in der Arbeit und Persönlichkeit sich nicht ausschließen. In der Leistung nicht mit Druck erzeugt wird, sondern mit Vertrauen. Und genau deshalb wurde das Unternehmen als Grünes Mandat ausgezeichnet. Weil hier Nachhaltigkeit bedeutet, den Menschen in seiner ganzen Komplexität wahrzunehmen – nicht nur als Arbeitskraft.
Leistung aus Leidenschaft
Die Reise unseres aktuellen Grünen Mandates ist noch nicht zu Ende – die Digitalisierung soll weitervorangetrieben werden, neue Modelle der Mitarbeiterbeteiligung sind in Planung und der Wunsch, Vorbild für andere zu sein, sei stärker denn je, betont das Führungstrio des Hauses. Die Mobile Haus-Krankenpflege Kröber bleibt in Bewegung. Mit Herz, Haltung und einem unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen.
Im nächsten Artikel werfen wir einen Blick auf die digitalen Arbeitsprozesse bei Kröber – und wie Technologie dabei hilft, das Menschliche noch mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Und wie es gelingen kann, dabei aber auch den neuesten Standards der Branche gerecht zu werden.